Mittwoch, 22. Juli 2009

Bio ganz konventionell





Der Bioboom ist für die Bauern zwar immer noch eine Erfolgsstory, dass er ins Stocken geraten ist, ist aber nicht mehr zu übersehen. Die Krise zeigt der Biolandwirtschaft die Grenzen auf. Wo der Preisabstand zu konventionellen Produkten zu groß wird, geht der Konsum sofort zurück. Erst recht in schlechten Zeiten.
Nicht nur das ist ein Zeichen dafür, dass die Biolandwirtschaft in Österreich den Plafond erreicht hat - trotz hoher Extraförderungen zusätzlich zu den Mitteln, die alle Bauern bekommen. Vor zwei Jahren wurde eine Biooffensive gestartet, weil die Nachfrage nach Bioprodukten in den Himmel zu wachsen schien. Heute ist man froh, dass die damaligen Ziele nicht erreicht wurden. Die Zahl der Bauern und die Fläche nahm kaum zu.
Die Konsolidierung kann nur guttun. Rundherum haben die Mitbewerber nicht nur in Europa aufgeholt. Bio ist längst nicht mehr allein die Sache kleiner Bauern, sondern Big Business. Und die Probleme auf den Bioagrarmärkten werden denjenigen auf den konventionellen Märkten immer ähnlicher: Preisdruck und Überschüsse. Der Ruf nach Schutz vor Importen und höheren Förderungen ist nicht mehr zu überhören.
Die Biobauern und ihre Vertretung müssen nun beweisen, dass sie mit den neuen Herausforderungen zurechtkommen. Die Voraussetzungen dafür sind freilich besser als bei ihren konventionell erzeugenden Kollegen. Denn dem Biolandbau werden nach wie vor gute Aussichten bescheinigt.

Von Hans Gmeiner am 22. Jul 2009 in Wirtschaft

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