Montag, 25. Juli 2011

Keiner will der Verlierer sein





Drei Bauern, respektive deren Meinungen, unter einen Hut zu bringen gilt gemeinhin als unmöglich. Die Agrarförderungen so zu gestalten, dass sie von allen Bauern als gerecht empfunden werden, muss demzufolge ein nachgerade herkulisches Unterfangen sein.
Zu beneiden ist die Agrarpolitik nicht. Und zu bemitleiden schon gar nicht.

Österreich wählte vor sieben Jahren das sogenannte „historische Modell“, obwohl man wusste, dass das nur vorübergehend sein kann. Aber es war damals der einfachste und politisch schmerzloseste Weg. Kein Bauer hatte große Einbußen, was er hatte, war zumindest für weitere sechs Jahre gesichert. „Und in sechs Jahren kann sich viel tun“, glaubte man sich über harte Schnitte drüberschwindeln zu können.

Das Kalkül ging nicht auf. Hinter den Kulissen geht es bereits heftig zu. Körndl- gegen Hörndlbauern, Flachland- gegen Bergbauern, Ost- gegen Westösterreich, Groß gegen Klein. Die Angst vor der Zukunft und der Agrarreform sitzt allen im Nacken. Niemand will da etwas verlieren. Das macht die Sache brisant.

Bisher sorgten die Umweltprogramme und die Bio- und Bergbauernförderung, bei denen auch Österreich maßgeblich mitzahlt, für Ausgleich. Ob das auch in Zukunft ein Weg ist, ist fraglich. Wie so vieles in der Landwirtschaft, solang die Agrarreform nicht steht.

Salzburger Nachrichten - Kommentar - Wirtschaft, 25. Juli 2011

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