Montag, 19. Dezember 2011

Einen Elfmeter verschossen





Jetzt also auch die Masthühner. Nach den Kühen und den Legehennen kommt bald auch bei ihnen nur mehr Schrot aus GVO-freiem Soja ins Futter. Österreich ist damit international Vorreiter.
Toll eigentlich. Im Marketing nennt man das Alleinstellungsmerkmal. Genau das, was die heimische Landwirtschaft braucht, um sich von der immer stärker werdenden internationalen Konkurrenz abzusetzen.
Aber: Es gelingt nicht, diese Stellung auch entsprechend zu vermarkten. Besonders schlimm, dass nicht einmal der Versuch unternommen wird, das zu tun.
Auch wenn jetzt anderes versprochen wird, werden wie bei Milch und Eiern über kurz oder lang die höheren Kosten bei den Bauern hängen bleiben. Handel und Verarbeiter versuchen nicht einmal, GVO-frei gefütterte Hühner und Puten teurer zu verkaufen. „Geht nicht“, heißt es, „der Markt“.
Dann aber ist nicht einzusehen, dass Österreichs Bauern diese Umstellung einfach schlucken müssen. Denn dann ist es nichts anderes als ein verschossener Elfmeter. Denn es wäre eine der ganz großen Chancen gewesen, sich vom Markt abzuheben.
Wäre.

Salzburger Nachrichten -Wirtschaft 19. Dezember 2011

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