Montag, 13. Februar 2012

Klassenkampf mit Bauern




Wie mit den Landwirten in der Diskussion rund ums Sparpaket umgegangen wurde, haben sie nicht verdient.


In den vergangenen Wochen und Monaten schien es nachgerade so, als seien die heimischen Bauern für einige politische Hitzköpfe in dieser Republik nichts anderes als Fußabstreifer für niedrige politische Instinkte. Dass sich dabei nicht nur zweit- oder drittrangiges politisches Personal hervortat und jedes Maß verlor, sondern die Hatz von einigen, die durchaus den Spitzen in diesem Land zuzuzählen sind, macht es besonders schlimm. Generalstabsmäßig arbeitete etwa Werner Muhm mit seiner Arbeiterkammer in den vergangenen zwei Jahren die Landwirtschaft auf und provozierte mit Vorschlägen und Empfehlungen.

Nun ist ja ganz und gar nichts dagegen einzuwenden, sich mit der Landwirtschaft auseinanderzusetzen, Vorschläge und Ideen in die Diskussion zu bringen und auf Missstände hinzuweisen. Ganz im Gegenteil. Keine Wirtschaftssparte mag das notwendiger haben.

Das rechtfertigt aber nicht, zum Klassenkampf zu blasen und eine ganze Gesellschaftsgruppe zu verunglimpfen und als Abkassierer hinzustellen. Schon gar nicht, wenn die Bauern von den Forderungen nach immer niedrigeren Preisen auch von eben jener Arbeiterkammer dorthin getrieben wurden, wo sie jetzt stehen.


Salzburger Nachrichten Wirtschaft Kommentar / 13.02.2012

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