Mittwoch, 4. April 2012

Ja!Natürlich legte kräftig zu





Erstmals mehr als 300 Mill. Umsatz – Offensive gegen Kunststoffverpackungen

Hans Gmeiner WIEN (SN). Weder die EHEC-Krise noch die Unsicherheit nach dem Biogetreide-Skandal konnten im Vorjahr Ja!Natürlich aus der Erfolgsspur bringen. „Die Marke ist gut durch alle Krisen gekommen“, freut sich Martina Hörmer, die für die Biomarke des Handelsriesen Rewe verantwortlich ist. Während der Biogesamtmarkt in Österreich schwächelte, legte Ja!Natürlich weiter zu und durchbrach erstmals die 300-Mill.-Euro-Grenze. „Wir sind um sieben Prozent auf einen Umsatz von 312 Mill. Euro gewachsen.“ Damit habe man die Position als Marktführer gefestigt. „Wir sind die stärkste Marke und im Biosegment doppelt so groß wie der Zweite.“ Heuer wolle man weitere fünf Prozent wachsen.

Am stärksten waren die Zuwächse im Vorjahr bei Brot und Gebäck, der ohnehin stärksten Warengruppe. „Das Getreide für die insgesamt 30 Brot- und 60 Gebäcksorten lassen wir im Rahmen eines eigenen Programms von rund 650 österreichischen Biobauern anbauen“, sagt Andreas Steidl, bei Ja!Natürlich für das Qualitätsmanagement zuständig.

Groß waren die Zuwächse auch bei Obst, Gemüse und Fleisch. Fleisch gilt als besonders schwierig auf dem Biomarkt. Mit einem Anteil von rund 20 Prozent am Gesamtsortiment von Billa und Merkur liegt Ja!Natürlich-Fleisch weit über dem Branchenschnitt. Laut Steidl werden unter dem Siegel der Biomarke jährlich 8000 Jungrinder, 7000 Kälber, 400.000 Hühner und 35.000 Puten vermarktet.

Strategie von Ja!Natürlich ist es, immer neue Bereiche auf Bio umzustellen. „Das Vertrauen in die Marke ist der springende Punkt“, sagt Hörmer. Mit den Zahlen, die der Verkauf von Biofisch und Produkten aus dem und für den Garten, die man in den vergangenen Jahren sukzessive einführte, erzielt, ist man zufrieden. Heuer kommt man erstmals mit Marmeladen und getrockneten Gewürzkräutern auf den Markt. Neu in das derzeit rund 1100 Produkte umfassende Sortiment kommen Mitte April zwei Sorten Schokolade aus Bioheumilch. „Die kommt aus dem Trumer-Seen-Land“, sagt Hörmer.

Weiter vorantreiben will man heuer die Umstellung auf umweltfreundliche Verpackungen. Bis 2015 will man bei Obst und Gemüse und bei Wurstwaren an die 70 Tonnen Kunststoff sparen.

Salzburger Nachrichten - Wirtschaft, 4. April 2012

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