Donnerstag, 12. Juli 2012

Schinken ohne Gentechnik




Pilotprojekt für Schweinefleisch: AMA-Gütesiegel soll erweitert werden

HANS GMEINER Linz (SN). Vor zwei Monaten lancierten die Handelsketten Rewe und Spar werbewirksam Projekte zur Erzeugung von Schweinefleisch, die ohne gentechnisch veränderte Futtermittel (GVO-frei) auskommt. Nun solle die AMA bei ihrem Gütesiegel nachziehen, wünscht sich Landwirtschaftsminister Niki Berlakovich. Am Mittwoch kündigte er ein Pilotprojekt an. „Das AMA-Gütesiegel für Schweinefleisch soll um ein GVO-frei-Siegel erweitert werden“, sagte der Minister in Linz. „Wir wollen das ab Herbst testen.“

Noch gibt es freilich keine genauen Richtlinien und auch keine Partner in Verarbeitung und Handel, mit denen man dieses Projekt verwirklichen kann. „Details zu nennen ist noch verfrüht“, sagte der Minister. Anders als derzeit bei den Programmen des Handels müssten beim AMA-Gütesiegel auch die Ferkel GVO-frei gefüttert werden.

In der Bauernschaft ist man vom Zeitpunkt des Berlakovich-Vorstoßes überrascht. „Ich bin verwundert“, sagte Walter Lederhilger, Chef der heimischen Schweinebauern. Er signalisiert aber Bereitschaft, Berlakovich zu unterstützen, „wenn es klare Spielregeln gibt“. Die Bauern fürchten, auf Mehrkosten für GVO-freies Soja aus Südamerika sitzen zu bleiben. 1800 Schweinemäster arbeiten nach den Richtlinien des AMA-Gütesiegels, das als einziges österreichische Herkunft garantiert. Der Marktanteil beträgt 40 Prozent.

Salzburger Nachrichten Wirtschaft, 12. Juli 2012

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

 
UA-12584698-1