Samstag, 20. Juli 2013

Bauern wollen Fachhochschule




Linz (SN-gm). Die Einigung auf die Einrichtung einer Medizin-Uni hat die Oberösterreicher offenbar auf den Geschmack gebracht. Sie wollen nun noch mehr. Nun fordern die Bauern eine Fachhochschule für Landwirtschaft in Oberösterreich. „Die Universität für Bodenkultur leistet zwar hervorragende Arbeit, dort ist aber in der Ausbildung zu wenig Praxis dabei“, sagte am Freitag Bauernbundpräsident Jakob Auer (ÖVP) in Linz. Auer, selbst Oberösterreicher, sieht das Land ob der Enns als Standort für die Fachhochschule prädestiniert. „Mit Ausnahme von Getreide ist Oberösterreich in praktisch allen Sparten führend und damit Österreichs bedeutendstes Agrarland.“

Eine Fachhochschule gibt es bisher nicht im breit gefächerten landwirtschaftlichen Bildungsangebot. Landwirtschaftsminister Niki Berlakovich zeigte sich angesichts Auers Forderung zurückhaltend. Er befürworte den Vorschlag, wenn es ausreichend Mittel dafür gebe, sagte er. Berlakovich verwies dabei auf das wachsende Interesse an agrarischer Ausbildung.

Fachliche Ausbildung wird in der heimischen Landwirtschaft traditionell großgeschrieben. Mittlerweile ist sie auch Voraussetzung für den Erhalt von Ausgleichszahlungen. Das Bildungsangebot ist breit gefächert. In den insgesamt 96 land- und forstwirtschaftlichen Fachschulen werden derzeit rund 13.000 Schülerinnen und Schüler ausgebildet. Jährlich absolvieren mehr als 5000 Jugendliche die Facharbeiter- oder die Meisterprüfung. Dazu kommen elf höhere land- und forstwirtschaftliche Schulen mit knapp 3800 Schülerinnen und Schülern. Am oberen Ende gibt es bisher nur die Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik mit mehr als 400 Studentinnen und Studenten und die Universität für Bodenkultur mit mehr als 11.000 Hörerinnen und Hörern.

Salzburger Nachrichten - Wirtschaft, 20. Juli 2013

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

 
UA-12584698-1