Donnerstag, 25. März 2021

Alles hat zwei Seiten

Groß sind zuweilen die Aufregung, die Verwunderung und das Staunen über all die falschen, irreführenden und oft nichts denn verworrenen Meldungen und Meinungen, die über Corona, über die Impfstoffe, die Behandlung und die Maßnahmen kursieren. Medien, die etwas auf sich halten, zeigen sich verwundert darüber, dass so etwas überhaupt möglich ist, zeigen sich erschrocken von der Wirkung, die sie entfalten können und wie viele sie unbesehen für bare Münze nehmen.

Man vergisst freilich dabei, dass dazu immer zwei gehören. Jemand der etwas sagt - und jemand der das veröffentlicht. Eine Äußerung zu Corona, den Impfstoffen und zu Bekämpfungsstrategien, vorgetragen von Politikern, Medizinern oder Wissenschaftlern jeder Art, kann gar nicht so daneben, falsch, gehalt-und niveaulos sein, als dass sie nicht irgendwo publiziert wird. Und das nicht nur im Internet, sondern auch in den klassischen Medien. Oft sind es Fernsehen, Radio oder Zeitung, die das in die breite Öffentlichkeit tragen, was aus dem Internet kommt. Das wird meist vergessen. Denn das eine ist, dass einer einen Blödsinn denkt und sagt, das andere ist, dass der auch gleich veröffentlicht und ihm damit Gewicht gegeben wird, das in keiner Relation zur Wirklichkeit steht.

Da ist im vergangenen Jahr viel passiert. Und nicht zum Positiven. Reden will man davon jedenfalls kaum. In der Szene der Corona-Leugner ist es beliebt, den Medien die Schuld zu geben, dass sich die Gesellschaft uninformiert fühlt, überfordert und bedroht. Um es pointiert zu sagen -diesen Gruppen ist recht zu geben. Freilich nicht in dem Sinn, wie sie das meinen, sondern in dem Sinn, dass viele Medien in der Pandemie versagen, ja zur Verunsicherung und zur Anspannung der Lage im Land beitragen.

Der Journalismus wertet, beurteilt und filtert Meldungen oft nicht mehr, wie es seine ureigenste Aufgabe ist. Stattdessen wird, so scheint es, allem und jedem eine Bühne gegeben, selbst den schrägsten Ansichten und den abwegigsten Forderungen. Medien tun das aus einem falschen Verständnis von Liberalität, Offenheit und Meinungsvielfalt heraus, aus politischem Kalkül und viele auch aus wirtschaftlichem. Servus TV hat sich als erste Medienanstalt ganz gezielt positioniert mit Sucharit Bhakdi, der dank des Senders im deutschsprachigen Raum zu einer Ikone der Corona-Leugner und -Verharmloser avancierte. Wolfgang Fellner und sein "oe24" ist zu dieser Gruppe zu zählen und bald wird wohl auch der neue "Exxpress" dazu gehören, der sich unter dem Mantel für Transparenz zu sorgen anschickt, auch zu einer Plattform für Zweifler und Obskuranten zu werden.

Aber auch von den anderen Medien ist wohl jedes da und dort schon der Versuchung unterlegen, Corona für den eigenen Vorteil zu nutzen, für die Quote und die Auflage, mithin also auch fürs Geschäft. Viel zu oft zählt nicht mehr Wissen und Erfahrung, sondern möglichst dramatische Formulierung und Lautstärke.

"Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache, auch nicht mit einer guten Sache, dass er überall dabei ist, aber nirgendwo dazu gehört." Dieser eherne journalistische Grundsatz, der dem legendären deutschen Moderator Hajo Friedrichs zugeschrieben wird, gilt in manchen Verlagshäusern und Sendern dieses Landes nicht mehr viel. Bei vielen Themen -man denke nur an die Kampagnen der Krone, aber auch anderer Zeitungen in den Bereichen Umwelt und Landwirtschaft oder Ähnliches -zeichnete sich das schon über die vergangenen Jahre ab. Bei Corona aber kulminierte es in einer noch nie dagewesenen Form.

Nicht zuletzt, weil Hajo Friedrichs und sein Grundsatz nicht mehr viel gelten, scheiterte die Publizistik bisher an ihrer Aufgabe, den Weg zwischen Desinformation und Geschäftemacherei und zwischen Regierungs-und anderer Propaganda, Realität und deren Notwendigkeit zu finden und hat dabei viel an Glaubwürdigkeit und Vertrauen eingebüßt. Eine der Folgen davon ist, dass die Gesellschaft desorientiert ist und aufgebracht und die Stimmung hektisch und zuweilen explosiv.

Dabei wünscht man sich von den Medien nichts mehr, als ihnen Vertrauen entgegenbringen zu können. Allein, um leichter Orientierung zu finden in Zeiten wie diesen, um sich nicht mit so viel Informations-Müll herumschlagen zu müssen, was so viel Zeit und Energie kostet.

Meine Meinung - Raiffeisenzeitung, 25. März 2021

Mittwoch, 24. März 2021

Viele Umweltpläne sind für Bauern „kontraproduktiv“

Hans Gmeiner

Wien. Die heimischen Bauern haben Sorgen, bei den Umweltplänen der EU, aber auch Österreichs unter die Räder zu kommen. In einem am Dienstag präsentierten „Biodiversitäts- und Klimaprogramm“ fordert der ÖVP-Bauernbund neben einer Beschränkung des Bodenverbrauchs in Österreich auf 2,5 Hektar pro Tag unter anderem eine Stärkung der Position von Grundeigentümern samt finanziellem Ausgleich bei der Planung von Maßnahmen, aber auch eine verstärkte Verpflichtung der Städte und Gemeinden, wenn es um die Erreichung von Klima- und Biodiversitätszielen geht. Zu den Forderungen in dem Papier gehört auch die Einführung von CO2 -Zöllen.

„Wir stehen zu den Zielen der EU, aber wir sind mit einer Welle praxisferner Strategien konfrontiert“, sagten Dienstag Bauernbundpräsident Georg Strasser und Josef Moosbrugger, der Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich. „Wir sind bereit, uns weiterzuentwickeln, aber das kann nicht über unsere Köpfe hinweg geschehen.“ Dazu brauche es nicht Verbote und noch mehr Vorschriften, sondern wie bisher Anreize für die Bauern. Auf großes Unverständnis stoßen bei den beiden Präsidenten insbesondere die Pläne, Teile von Wäldern und von Acker- und Grünland aus der Produktion zu nehmen und stillzulegen. Das sei „kontraproduktiv“ und schwäche nicht nur den Wald, sondern auch regionale Wirtschaftskreisläufe. „Und es ergibt keinen Sinn, die Produktion in Europa drastisch zu senken und dann Klima- und Biodiversitätssünden indirekt über verstärkte Lebensmittelimporte aus anderen Kontinenten zu importieren.“

Die Bauernvertreter verweisen darauf, dass die Landwirtschaft als einer von ganz wenigen Wirtschaftssektoren seit 1990 die CO2 - Emissionen (um 15 Prozent) gesenkt habe. „Ständig nur von der Landwirtschaft zu fordern und andere außer Acht zu lassen ist eine schwache Zukunftsstrategie“, kritisiert Moosbrugger.

Salzburger Nachrichten - Wirtschaft, 24. März 2021

Dienstag, 23. März 2021

Köstinger legt sich mit den Bio-Vertretern an

Hans Gmeiner  

Salzburg. Angespannt ist die Situation zwischen den Vertretungen der Biobauern und der Agrarpolitik. Erst vor wenigen Wochen ließ etwa Gertraud Grabmann, Obfrau von Bio Austria, dem größten heimischen Biobauernverband, ihrem Unmut über die geplante künftige Gestaltung der Bioförderung in Österreich freien Lauf. Den geplanten Biozuschlag bezeichnete Grabmann als „agrarpolitischen Rückschritt“ und forderte, die „Mehrleistungen von Bio“ finanziell stärker anzuerkennen, also besser zu fördern, auch um die Biolandwirtschaft weiter ausbauen zu können.

Montag kam von Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) eine scharfe Replik. „Allein mehr Förderung und mehr Produktion kann nicht der Weg in die Zukunft sein“, sagte sie bei der Präsentation einer Strategie-Studie zur Entwicklung der Biolandwirtschaft in Österreich bis 2030.

Unterstützung bekam sie von Josef Moosbrugger, dem Präsidenten der Landwirtschaftskammer Österreich. „Die Steigerung von Produktion und Absatz im Gleichklang muss einer der entscheidenden Faktoren sein, sonst geht das auf Kosten der Erzeugerpreise und damit der bäuerlichen Betriebe.“

Die stehen bereits unter Druck. Der aktuelle „Grüne Bericht“ weist für die Biobauern im Jahr 2019 ein Einkommensminus von zehn Prozent aus. In den meisten Sparten wächst das Angebot viel schneller als die Nachfrage. Um Druck von den Biobauern zu nehmen, wollen Köstinger und Moosbrugger vor allem durch eine Stärkung der Verarbeitung und Vermarktung im Inland die Wertschöpfungskette ausbauen. „Da gibt es noch ein großes Potenzial“, sagt der Studienautor, der international anerkannte Schweizer Bioguru Urs Niggli.

Salzburger Nachrichten - Wirtschaft, 23. März 2021

Donnerstag, 18. März 2021

Vom Träumen und Staunen

Mit der Affäre rund um die Masken der Hygiene Austria geriet mit einem Mal Licht in eine der eher dunklen Ecken der heimischen Wirtschaft. Wie viel Österreich muss drinnen sein, wenn man sich als österreichisches Produkt rühmt und sich damit nicht nur Ehre, Image und Anerkennung mehren, sondern man auch noch ein gutes Geschäft machen will, fragte mit einem Mal das ganze Land. Was kommt wo her, stimmt, was da immer draufsteht und wie ist das mit den Regeln wirklich? Unschöne Worte wie "Rosstäuscher" schlichen sich da in manche Diskussion und man ätzte über "Faked in Austria", wenn über Made in Austria geredet werden sollte.

Es ist in der Tat vermintes Gelände, wenn es um die rechte Herkunftsbezeichnung geht, die so gerne als Marketinginstrument eingesetzt wird. Die Rechtslage sei "heikel", brachten die Medien zutage. Es gebe in der österreichischen Rechtsordnung keine Regeln für die Herkunftsbezeichnung, weitgehend ungeregelt sei, wie viel Österreich in Made in Austria stecken müsse.

Selbst bei Lebensmitteln, in denen die Herkunftskennzeichnung gerade in den vergangenen Jahren zur zentralen Fahnenfrage und zum wichtigen Marketinginstrument stilisiert wurde, tun sich da und dort ungeahnte Untiefen auf. Dort gilt etwa seit dem Vorjahr die sogenannte Primärzutatenverordnung, die bei verarbeiteten Lebensmitteln dazu verpflichtet, die Herkunft der wichtigsten Zutat anzugeben. Klingt gut, aber nur das und nicht mehr. Denn diese Regelung erlaube, ließ etwa der Chef der AMA-Marketing die "Salzburger Nachrichten" wissen, eine Wurst selbst dann als österreichisch zu bewerben, wenn im Kleingedruckten steht, dass die Hauptzutat Fleisch etwa aus Polen komme. Als Konsument bleibt einem oft nur zu staunen.

Jetzt zeigen alle auf Hygiene Austria. Aber es ist anzunehmen, dass es sich auch viele andere Unternehmungen, ohne irgendetwas Unrechtes zu tun oder gar gegen Gesetze zu verstoßen, bei Bedarf richten und einrichten. Zumal dann, wenn es ihnen so einfach gemacht wird. Da gibt man sich eigene Regeln, gerne auch jedes Unternehmen für sich, und biegt sich je nach Bedarf die Dinge zurecht, auf dass man sie als "österreichisch" verkaufen kann. Hauptsache, so scheint es oft, der Schein bleibt gewahrt. Oder man setzt einfach darauf, dass ohnehin niemand fragt, weil man blauäugig glaubt, dass österreichische Unternehmen ohnehin alles in Österreich erzeugen.

Vor diesem Hintergrund könnte der Wirbel um Hygiene Austria sogar überraschen, wenn man nicht ausgerechnet dort über China-Ware so geschimpft hätte. Denn dass selbst ur-österreichische Unternehmen im Ausland produzieren lassen, ist nicht nur im Maschinenbau Usus. Dort fragen freilich nur Insider nach der Herkunft der Geräte und Bauteile, während sich das Gros der Käufer damit zufrieden gibt, dass der Name eines österreichischen Unternehmens auf dem steht, was gekauft wird. Darauf vertraut man.

International ist das nicht anders. Man denke nur, wo etwa die Autos europäischer Hersteller überall gebaut werden oder elektronische Geräte wie Handys. Letztendlich zählt, was draufsteht und wo dieses Unternehmen seinen Sitz hat. Nach der tatsächlichen Herkunft fragt niemand. Passen muss es und funktionieren auch. Und gelogen darf auch nicht werden.

Wir leben in und von einer immer internationaler und immer arbeitsteiliger werdenden Wirtschaft. Da erstaunt oft, wie selbst hochrangige Politiker oder Branchenvertreter die Wirklichkeit ausblenden. Etwa, dass in Österreich jeder zweite Arbeitsplatz am Export hängt. Oder dass in der Landwirtschaft, wo Regionalität nachgerade zur Überlebensfrage stilisiert wird, viele Produktionszweige davon leben, dass ihre Produkte international gefragt sind.

Dieses Spiel mit der nationalen Herkunft, diese aufgepumpte Sehnsucht nach Regionalität, die wir erleben, mag sehr viel mit den Erfahrungen zu tun haben, die uns Corona zugefügt hat. Vieles ist auch nachvollziehbar. Zumindest emotional. Rational hingegen muss sich freilich oft befremdlich ausnehmen, wenn Selbstversorgung und Autarkie zum obersten Ziel stilisiert wird, wenn die Träumereien von wirtschaftlicher Unabhängigkeit überhandnehmen und dann möglicherweise sogar noch zu politischen Zielen erhoben werden.

Man neigt heute allerorten dazu, die Möglichkeiten zu über-und die Folgen zu unterschätzen - und vergisst dabei darauf, dass die Zusammenhänge oft sehr viel komplexer sind, als sie sich im politischen Infight darstellen.

Meine Meinung - Raiffeisenzeitung, 18. März 2021

Donnerstag, 11. März 2021

Grabenkämpfe sind keine Umweltpolitik

Wifo-Chef Christoph Badelt präsentierte kürzlich so etwas wie ein wirtschaftspolitisches Pflichtenheft für das Leben nach Corona. Neben Arbeitsmarkt-und Strukturreformen und der Budgetkonsolidierung dabei ganz oben -die Umweltpolitik. Er monierte des Fehlen kontroverser Diskussionen in der Klimapolitik und mahnte einen "umfassenden Transformationsprozess" ein, über den viel stärker öffentlich diskutiert werden müsse. Etwa wie die ökosoziale Steuerreform ausgestaltet werden soll oder wie die Emissionen im Straßenverkehr gesenkt werden könnten. "Wir brauchen hier mehr Kraft, Energie und politische Aufmerksamkeit", sagt er.

Nicht nur dem Wirtschaftsforscher kommt die Umweltpolitik zu kurz, seit uns Corona im Griff hat. Nicht nur, weil Greta Thunberg und ihre "Friday for Future"-Bewegung von der Bildfläche verschwunden sind. Die Umweltpolitik rutschte an den Rand der politischen Diskussion -wiewohl, was doch da und dort von Mahnern, die es doch noch gibt, immer noch und nicht zu Unrecht betont wird, Umwelt und Klima nicht mehr warten können und sich die Lage weiter verschärft.

Die Fortschritte aber sind überschaubar, zumal in Österreich. Da hängt man seit Jahren in Grabenkämpfen fest und vertrödelt oft nachgerade mit Lust und Wonne Zeit, nur um, und sei es an noch so unbedeutenden Nebenfronten der Diskussion, Recht zu bekommen. Da lässt man lustvoll die zuständige Ministerin des einen Koalitionspartners verhungern und kanzelt die des anderen, ebenfalls in ihrer Materie mit solchen Themen befasst, ab, wenn es um die Umsetzung von Projekten geht. Da nagelt man am liebsten, wie es NGOs gerne tun, Wirtschaft und Landwirtschaft fest, ohne ihnen etwas Luft zu lassen oder irgendeinen Willen anzuerkennen. Da werden Anliegen von Greenpeace oder Global 2000 lieber von vorneherein ins Leere laufen gelassen, als sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Und da werden allemal lieber Fronten aufgebaut als Diskussionen gesucht oder gar Lösungen. Respekt ist ein Fremdwort. Und Wertschätzung auch. Auf allen Seiten. Fortschritte und Bemühungen werden da wie dort nicht anerkannt und auf allen Seiten meint man viel zu oft im alleinigen Besitz der Wahrheit zu sein. Längst haben alle im Umgang miteinander und gar bei der Arbeit an Fortschritten ihre Unschuld verloren.

Das ist wohl, wie immer man zu einzelnen Themen und zu einigen Gruppen und Organisationen stehen mag, das mit Abstand größte Problem der heimischen Umweltpolitik. Und so nimmt es nicht wunder, dass die Fortschritte sehr überschaubar bleiben, gerade in Österreich.

Während die einen von Zeitdruck reden, sagen die anderen, eine Idee werde auch durch oftmaliges Vorbringen nicht besser, wie das etwa bei Projekten der Umweltministerin oft der Fall ist. Die Regierungsparteien stehen sich dabei nicht selten im Weg, wie jüngst bei der Umsetzung der Forderung des Klimavolksbegehrens. "Während die Grünen am liebsten sämtliche Forderungen des Volksbegehrens umsetzen würden, steht die ÖVP weiter auf der Bremse", berichten die Zeitungen. Wird wohl Gründe haben, von denen freilich niemand etwas wissen will. Einer davon ist möglicherweise, dass man genug hat davon, sich einfach anpatzen zu lassen, wie das bei diesem Thema der Chef von Greenpeace machte, als er in der Vorwoche in einem offenen Brief dem Bundeskanzler eine "zukunftsblinde Blockadehaltung" vorwarf.

Hilfreich in der Sache ist wohl anders. Aber so bremst man sich hierzulande seit Jahren aus. Die Fortschritte sind überschaubar. Sich über die Grünen und ihre Umweltministerin zu mokieren, die noch nicht viel zusammengebracht haben, geht wohl in die falsche Richtung. Nicht allein dort liegt die Verantwortung.

Es wäre hoch an der Zeit, dass sich alle Stakeholder, also nicht nur jene aus der Politik, sondern auch jene aus Gesellschaft und Wirtschaft, auf ein neues Commitment einigen, das nicht nur die Notwendigkeit einer wirkungsvollen Umwelt-und Klimapolitik auf diversen Papieren anerkennt, sondern auch von gegenseitiger Wertschätzung und Respekt und dem Willen getragen ist, tatsächlich jene Fortschritte zusammenzubringen, von denen man schon so lange redet.

Um noch einmal auf Badelt zurückzukommen. Es ist ihm nur beizupflichten, dass die Klimakrise "die größte Problematik ist, der sich die moderne Gesellschaft und die österreichische Wirtschaft stellen müssen".

Trotz Corona und erst recht nach Corona.

Meine Meinung - Raiffeisenzeitung, 11. März 2021

Montag, 8. März 2021

Die Agrarpreise stehen am Beginn eines „Superzyklus“

Die Preise für Getreide, Ölsaaten und Pflanzenöl nähern sich Rekordwerten wie vor zehn Jahren an. Selbst bei Schweinefleisch und Zucker gibt es eine Wende.

Salzburg. Ob die steigenden Agrarpreise auch bei den Konsumenten ankommen werden, ist noch ungewiss. Auch, ob die Bauern hierzulande davon profitieren werden. Agrarexperten weltweit aber reden bereits von einem „Superzyklus“, der in der Entwicklung von Agrar- und Lebensmittelpreisen begonnen hat.

In Europa wurde Ende Februar Weizen erstmals seit Mai 2013 mit 245 Euro je Tonne gehandelt, die Preise für Raps sind so hoch wie seit 2012 nicht mehr. Selbst bei Zucker drehte sich der Markt. Und in Deutschland stiegen die Preise für Schlachtschweine seit Langem wieder, gleichzeitig wird auch Futtermittel wie Sojaschrot teurer.

Die Gründe für den weltweiten Höhenflug sind vielfältig. Einerseits sind die Konjunktureinschätzungen optimistisch, das treibt den Rohölpreis in die Höhe. Eine zentrale Rolle spielt freilich die Coronapandemie. Sie hat zu einer weltweiten Störung der Lieferketten geführt, zu Hamsterkäufen von Verbrauchern und auch Ländern. Dazu kommen zahlreiche Handelsbeschränkungen. Russland etwa hat den Export von Getreide gestoppt und damit die Marktlage massiv beeinflusst. „Und China saugt alles auf, was zu kriegen ist“, sagt der Marktexperte der Agrarmarkt Austria, Christian Gessl. Beim Exportweltmeister Europa frage man sich mittlerweile, ob es so gescheit sei, alles zu verkaufen, während für die Länder der Union oft zu wenig übrig bleibe.

Salzburger Nachrichten - 8- März 2021, Seite 1

Lebensmittelpreise steigen weltweit rasant

Die Agrarpreise steigen und steigen. Corona, China und Russland mischen die internationalen Märkte auf. Wie das Österreich trifft, ist aber noch ungewiss.

Hans Gmeiner 

Salzburg. Seit Monaten jagen die Agrar- und Lebensmittelpreise auf den internationalen Märkten von einem Höchststand zum nächsten. In Riesenschritten nähern sie sich den Rekordwerten der Jahre 2011 bis 2013, als die Lebensmittelpreise in vielen Ländern der Welt für Demonstrationen und Unruhen sorgten. Seit nunmehr neun Monaten kennt der Nahrungsmittelpreisindex der FAO, der Landwirtschafts- und Ernährungsorganisation der UNO, nur eine Richtung – aufwärts.

Seit Mai vergangenen Jahres legte der Index, wie die Organisation in der Vorwoche meldete, von 91 auf 116 Punkte per Ende Februar zu. Allein von Jänner auf Februar betrug der Anstieg des Index 2,8 Punkte. Marktanalysten gehen davon aus, dass der Höhenrausch noch lange nicht vorbei ist. Experten wie Brett Stuart vom US-Agrar-Onlinedienst Global AgriTrends reden gar von einem neuen „Superzyklus“, der begonnen habe. Auf den Märkten reibt man sich die Hände. „Da ist Musik drinnen“, hofft man auf ein Ende der eher mageren Jahre.

Der Höhenflug der Preise ist auf den internationalen Märkten inzwischen in fast allen Agrarsparten angekommen. Am stärksten ist der Anstieg bei Getreide, Ölsaaten und Pflanzenölen. In Europa wurde Weizen Ende Februar erstmals seit Mai 2013 mit 245 Euro je Tonne gehandelt. Die Preise für Raps sprangen auf 485 Euro je Tonne, so hoch wie zuletzt im Oktober 2012. Die internationalen Preise für Mais legten binnen Jahresfrist um mehr als 45 Prozent zu. Kräftig zugelegt haben auch die Preisindizes für Soja-, Sonnenblumen- und Palmöl. Dort schnellte der Index von 99 im August auf 138,8 Punkte im Februar.

Auch der FAO-Preisindex für Molkereiprodukte kletterte seit dem Mai des Vorjahres kontinuierlich von 94,4 auf 113 Punkte. Der Index der Handelsplattform Global Dairy Trade legte um 15 Prozent zu und erreichte das höchste Niveau seit März 2014. Auch auf den Terminmärkten für Butter und Magermilchpulver gehen die Preise „steil nach oben“, wie das deutsche Fachmagazin „agrarheute“ meldet.

Selbst bei Zucker drehte sich der internationale Markt. Lag der FAO-Index im April vorigen Jahres noch bei 63,2 Punkten, so war er Ende Februar bei 100,2, um sechs Punkte höher als noch im Jänner. Und auch bei Fleisch glauben manche Beobachter eine Wende erkennen zu können. Auch wenn der FAO-Index, ganz anders als bei den meisten anderen Agrarprodukten, seit Monaten kaum eine Änderung nach oben erkennen lässt und mit 96,4 Punkten noch deutlich unter den 100,5 Punkten zu Beginn des vorigen Jahres liegt, spricht man zumindest in Deutschland seit der vergangenen Woche von einer Wende auf dem Schweinemarkt. „Die Marktstimmung hat sich komplett gedreht“, heißt es. Das unterstreichen auch Meldungen aus anderen europäischen Ländern. In der Vorwoche legten die Preise für Schlachtschweine zum ersten Mal seit Langem wieder um drei bis neun Cent je Kilogramm zu.

Die Gründe für die Wende auf den Agrarmärkten sind vielfältig. Der Höhenflug der Agrarpreise ist nach Ansicht vieler Analysten in engem Zusammenhang mit der Entwicklung der Rohstoffmärkte und optimistischen Konjunktureinschätzungen zu sehen. Bei Getreide etwa sehen Analysten einen engen Zusammenhang mit der Entwicklung der Rohölpreise.

„Sie sind immer ein Indikator vor allem für die Entwicklung der Weizenpreise“, sagt Christian Gessl, Marktexperte der Agrarmarkt Austria. Er verweist aber auch darauf, dass die Zeit der großen Überschüsse auf den Märkten vorbei ist, weil der Verbrauch der immer größer werdenden Weltbevölkerung ständig ansteigt. „Dazu kommt, dass Russland durch einen Exportstopp für Getreide die Marktlage massiv beeinflusst.“

Aber auch der Coronapandemie kommt bei der aktuellen Entwicklung der Agrarpreise eine zentrale Rolle zu. Sie hat zu einer weltweiten Störung der Lieferketten geführt, zu Hamsterkäufen von Verbrauchern und auch von Ländern. Es folgte die Aufstockung der Lagerbestände, aber auch zahlreiche Handelsbeschränkungen. „Inzwischen wird selbst in der Europäischen Union, einem der größten Exporteure auf den internationalen Agrarmärkten, gefragt, ob es so gescheit ist, alles zu verkaufen, während für die Länder der Union oft zu wenig übrig bleibt“, sagt Experte Gessl.

Aber auch die Knappheit der internationalen Transportkapazitäten und die daraus resultierende zum Teil enorme Verteuerung der Frachtraten schlagen sich auf das Agrarpreisniveau nieder.

Eine wichtige Rolle bei der aktuellen Entwicklung der internationalen Agrarmärkte kommt auch China zu. „Die Verbrauchszahlen dort steigen nach wie vor gewaltig, man saugt alles auf, was zu kriegen ist“, meint Gessl. Das gelte, sagt nicht nur Gessl, für die internationalen Sojamärkte genauso wie für die Getreidemärkte, aber auch für Milch und Milchprodukte und für Fleisch. „Die Lagerbestände in China halten nicht mit dem Verbrauch Schritt“, nennen Analysten der neuseeländischen ASB-Bank, die die Folgen für die Milchwirtschaft unter die Lupe nahmen, einen der Gründe.

Wann und in welcher Form die höheren Preise bei den Konsumenten in Österreich ankommen werden, ist freilich ungewiss. Erst im Februar gingen die Preise für Nahrungsmittel zurück und sorgten für eine niedrigere Inflationsrate.

Bei den Bauern ist das Bild sehr differenziert. Was die Ackerbauern freut, bedeutet etwa für die Schweine- und Geflügelmäster höhere Kosten für Futtermittel. Schon jetzt haben sie mit deutlich gestiegenen Preisen für Sojaschrot zu kämpfen. Bei den Milchbauern hingegen haben manche Molkereien sogar gerade die Preise gesenkt, denn die Entwicklung auf den internationalen Märkten unterscheidet sich oft stark von jener auf den regionalen Märkten. Aber auch, dass die Ackerbauern eins zu eins von den Zuwächsen profitieren werden, ist unwahrscheinlich. Die Preise für die neue Ernte, die erst im kommenden Sommer eingebracht wird, liegen auf der europäischen Terminbörse Matif nicht um vierzig Prozent höher als jene für die Ware aus der vorjährigen Ernte, sondern nur um zehn Prozent.

Salzburger Nachrichten - Wirtschaft, 8. März 2021

Donnerstag, 4. März 2021

Wie muss es Bauern gehen, damit sie zufrieden sind?


Als Statistik Austria vermeldete, dass die Bauerneinkommen im Corona-Jahr allen Problemen und Verwerfungen vor allem bei den Fleischerzeugern zum Trotz, angestiegen sind, gab es praktisch keine Reaktion von der Agrarpolitik. Ganz klein machte man sich. Nur nicht auffallen, nur keinen Neid provozieren war offenbar die Devise. Auch bei den Bauern.

Wären die Einkommen auch nur um einen Zehntelprozentpunkt zurückgegangen, wäre das wohl ganz anders gewesen. Dann hätte man, wie immer in solchen Fällen, lautstark in der Politik und in den Bauernstuben das Leid der Bauern beklagt, die Gefährdung der Höfe und die Benachteiligung.

Als eine Zeitung vor wenigen Wochen vom Höhenflug der Direktvermarkter schrieb, war es nicht anders. Nicht stolz auf die Erfolgsstory war man, sondern man bemängelte, dass zu kurz kam, dass Corona auch Opfer unter den Bauern, die vom Direktverkauf ihrer Produkten an die Gastronomie oder vom Fremdenverkehr leben, hinterließ.

Gut darfs nicht sein, und zu gut schon gar nicht. So tickt man in der Landwirtschaft offenbar. In der Politik und auf den Höfen. Das freilich führt schnurstracks zur, zugegeben, ketzerischen Frage, wie muss es Bauern gehen, damit sie zufrieden sind, respektive zur Frage, ob sie denn überhaupt je zufrieden sein können. Warum können Bauern nie sagen, dass etwas gut ist? Sondern meist immer nur, dass alles zu wenig ist, zu schlecht und zu niedrig?

Ist wirklich alles so schlecht? Wie passt das zu den meist schön herausgeputzten Höfen und den stattlichen Anlagen rundum? Und wie passt all das zu den Investitionen, die, wie über den vergangenen Winter über, gerade dank der Corona-Investitionsförderung den Landmaschinenhändlern und Stallbaufirmen überquellende Auftragsbücher bescherten?

Zugegeben, all das ist überzeichnet. Bauer zu sein, zumal in Zeiten wie diesen, ist kein Honiglecken. Und ja, die Einkommen hinken immer noch hinterher und es gibt viel zu tun. Aber im Vorjahr gelang es unter widrigen Umständen zumindest ein Stück aufzuholen. Dennoch gehen unter der immer noch so weit verbreiteten Miesmacherei, die in bäuerlichen Kreisen nachgerade zur Kultur geworden ist, Erfolge und Fortschritte wie diese unter.

Das hat Folgen. Seit langem. Denn verloren gegangen ist dabei auch viel zu oft das Vertrauen in die eigenen Möglichkeiten und in die eigene Leistungsfähigkeit. Und viel zu oft hat man verlernt zu schätzen, was man hat und was man draus machen kann. Ganz so als ob man auf sich selbst vergessen hätte. Da gibt man allemal lieber der Politik Schuld, den Standesvertretern, den Medien und wenn‘s hineinpasst auch den Banken.

Dabei zählt Österreichs Landwirtschaft zu den besten und innovativsten der Welt. Es gibt es sehr viele, sehr erfolgreiche Bauern und landwirtschaftliche Betriebe. Aber man wagt es viel zu selten, über sie zu reden oder sie in die Auslage zu stellen. Als hätte man Angst davor, den Eindruck zu erwecken, es könnte der Landwirtschaft gut gehen. Warum mag man über Erfolge so wenig reden, und so gern über Probleme? 

Man sollte sich fragen, was Außenstehende von so einer Landwirtschaft halten soll. Und vor allem auch, was all die denken sollen, die die Höfe weiterführen sollen. 

Gmeiner meint - Blick ins Land, März 2021 

Mehr als nur ein paar "Anstands-Prozente"

"Der Raiffeisen-Sektor ist nicht gerade ein Vorreiter bei der Förderung von Frauen-Karrieren", schrieb vor sieben Jahren eine prominente Wirtschaftskommentatorin in einer der größten Zeitungen des Landes. Als ob das nicht genug wäre, fügte sie noch ein sehr bestimmtes "im Gegenteil" an und legte nach. "Die Riesen-Organisation hat immer noch das Image eines konservativen Macho-Vereins", schrieb sie. Und das "nicht zu Unrecht".

Dieses "nicht zu Unrecht" gilt, bei Licht betrachtet, auch heute noch. In vielen Bereichen und Sparten der Genossenschaften mehr, in manchen weniger. Zu letzteren darf sich der Banksektor zählen. Dort geriet in der Tat in den vergangenen Jahren einiges in Bewegung. Es gab beachtliche Fortschritte. Österreichweit liegt der Frauenanteil in den Gremien der Banken demnach inzwischen bei 17 Prozent. Um darauf wirklich stolz sein zu dürfen, muss man freilich den Mantel des Schweigens darüber hüllen, dass es österreichweit immer noch 72 Raiffeisenbanken ohne eine Funktionärin in den Gremien gibt.

Aber 17 Prozent sind beachtlich gegen den Anteil, den es noch vor wenigen Jahren gab. Aber das sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass 17 Prozent eben nicht mehr als 17 Prozent sind, mithin trotz aller Fortschritte also nicht wirklich viel sind. Vor allem, wenn man berücksichtigt, dass in manchen Bundesländern die Anteile immer noch wesentlich geringer und in manchen gar verschwindend gering sind, obwohl nicht überliefert ist, dass es dort in der Bevölkerung weniger Frauen gäbe als anderswo.

Genauso wenig wie überliefert ist, dass der Frauenanteil in der bäuerlichen Bevölkerung sonderlich gering wäre. Denn ginge es nach der Zahl der Funktionärinnen in den Molkereien oder in den Lagerhausgenossenschaften, dürfte es auf den Höfen praktisch keine Frauen geben, schon gar nicht welche, die etwas zu sagen hätten. Denn während es die Banken im Großen und Ganzen zumindest auf -wenn auch geringe - Anteile im zweistelligen Bereich gebracht haben, grundelt man dort immer noch bei Anteilen im einstelligen Bereich herum. Dort sind die Genossenschaften wohl immer noch die "Macho-Vereine", von denen eingangs die Rede war. Und dass es aus diesen Genossenschaftsbereichen praktisch keine veröffentlichten Zahlen zum Anteil von Frauen in Gremien gibt, spricht Bände.

Die heimischen Genossenschaften, die sich gerne zu den Speerspitzen der heimischen Wirtschaft zählen, stehen wohl -die Zahlen sind kaum anders zu interpretieren -immer noch ziemlich schlecht da, wenn es um die Gleichstellung in den Gremien geht. Die immer noch, wenn auch inzwischen hinter vorgehaltener Hand, geäußerten Vorbehalte, wie "die ist zu jung und kann noch Kinder bekommen" oder Zweifel, "ob eine Frau das überhaupt kann", sind wohl immer noch viel zu oft die Kriterien, wenn es darum geht, Funktionen in Gremien oder Positionen in den genossenschaftlichen Unternehmungen zu besetzen. Und dass es schwieriger ist, Frauen zu finden, die bereit sind, eine Funktion zu übernehmen, ist vielerorts immer noch eine sehr praktische wie beliebte Erklärung, um sich zurückzulehnen und die Dinge ihren gewohnten männlichen Gang gehen zu lassen.

Dass man auch in nicht-genossenschaftlichen Kreisen mit diesen Problemen zu kämpfen hat - so sind etwa nur 15 von 190 Vorständen in Österreichs Top-Unternehmen weiblich -darf keine Entschuldigung sein. Denn das ändert nichts an der Verantwortung der derzeit immer noch so männlich dominierten Genossenschaftswelt, alles daran zu setzen, die Wende herbeizuführen. Die Einrichtung von Beiräten, auf die man landauf, landab so stolz ist, kann nur ein erster Schritt sein. Sie dürfen kein Frauen-Biotop werden, mit dem man sich nach außen hin schmückt.

Gefordert ist nun, die nächsten Schritte zu setzen. Es muss jetzt um echte Veränderungen gehen und darum, die längst überholten Haltungen, die noch in den Köpfen so vieler Verantwortlicher in den Genossenschaften sitzen, zu überwinden. Es muss ein Ende damit haben, dass vorwiegend männlich besetzte Gremien vornehmlich Männer wählen.

Freilich sind auch die Frauen gefordert, sich zu stellen und es den Männern nicht gar zu einfach zu machen. Auch wenn es Überwindung kosten und als besonders schwierig erscheinen mag. Oft ist es nicht mehr als eine leere Phrase, wenn männliche Funktionäre mit gönnerhaftem Unterton davon reden, dass Genossenschaften Frauen brauchen. Die Genossenschaften aber brauchen sie wirklich. Und nicht nur ein paar Anstands-Prozente.

Meine Meinung - Raiffeisenzeitung, 4. März 2021 
 
UA-12584698-1