Dienstag, 8. Juli 2014
Kotányi macht würzige Geschäfte
Gewürzmittelhersteller will heuer mehr als 140 Millionen Euro umsetzen.
HANS GMEINER Ansfelden. Kümmel ist eines der wichtigsten Gewürze in der heimischen Küche. „Für Schweinsbraten werden große Mengen gebraucht“, sagte Erwin Kotányi, Chef eines der größten heimischen Gewürzmittelhersteller, am Montag bei einem Besuch im Anbaugebiet im Raum Ansfelden. „Der Pro-Kopf-Verbrauch beträgt bei uns ein Vielfaches von dem in anderen europäischen Ländern.“ Geschätzt wird Kümmel nicht nur wegen seines Geschmacks, sondern auch wegen seiner „beruhigenden Wirkung auf Magen, Darm und Galle“, wie es im jüngst erschienenen Kräuterbuch „Märchenhaft genießen“ heißt.
Kotányi bezieht Kümmel bevorzugt aus Österreich. „Die Qualität ist extrem hoch“, sagt er. „Da nimmt man auch höhere Preise in Kauf.“ Geliefert wird das Gewürz vorwiegend von Bauern aus Oberösterreich. Aufbereitet wird die mit Mähdreschern geerntete Ware im Gewürzwerk der Saatbau Linz in Kefermarkt, in das in den vergangenen Jahren mehr als sechs Mill. Euro investiert wurden.
„Wir sind bestrebt, möglichst viele Produkte, die in Österreich erzeugt werden, zu verwenden“, sagt Kotányi. Das 1881 gegründete Familienunternehmen ist heute im Einzelhandel Marktführer und auch in der Gastronomie ganz vorn. Neben 350 verschiedenen Gewürzen und Kräutern sind mehr als 240 unterschiedliche Mischungen im Programm. Der Exportanteil beträgt 70 Prozent. Allein in Russland macht Kotányi 20 Prozent des Umsatzes. Das Geschäft der Firma mit 540 Mitarbeitern mit Sitz in Wolkersdorf ist nicht einfach. Vor allem in Osteuropa hat man mit Währungsschwankungen zu kämpfen. Dort macht sich auch die sinkende Kaufkraft bemerkbar. Dazu kommen stark steigende Preise bei einigen Gewürzen, die oft von Spekulanten beeinflusst sind. „Bei Pfeffer haben wir derzeit einen historischen Höchstpreis“, sagt Kotányi.
Dennoch ist er für heuer zuversichtlich. „Wir sollten den Umsatz von 138 Millionen auf mehr als 140 Millionen Euro erhöhen.“ Triebfeder dafür sind Innovationen wie die gläsernen Gewürzmühlen, in denen Kotányi seine Ware anbietet. Damit gelang es, den Absatz um 15 Prozent zu steigern.
Salzburger Nachrichten - Wirtschaft, 8. Juli 2014
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