Die Briefträgerinnen und Briefträger stöhnten und die Paketdienstfahrer auch. Ihre Autos waren auch heuer wieder zum Bersten voll. Bis oben beladen mit dutzenden Paketen. Auch heuer sorgten die oft hoch-zweistelligen Rabatte im Internet, aber auch im stationären Handel dafür, dass gekauft wurde, als wäre das Geld abgeschafft -Black Friday, Black Week und bei den Konsumentinnen und Konsumenten das alljährliche Blackout sozusagen.
Alleine am vergangenen Freitag, dem eigentlichen Black Friday, dereinst in den Vereinigten Staaten von findigen Händlern erfunden, um den Absatz anzukurbeln, und inzwischen ein weltweites Phänomen, stellte die österreichische Post angeblich eine Million Pakete zu. Auf rund 600 Millionen Euro wird der Umsatz heuer geschätzt. Krise schaut anders aus. Da war nichts von fehlender Kaufkraft und nichts davon, dass die Leute das Geld zusammenhalten müssen. Und schon gar nichts von all dem, was man mitunter übers Jahr so gerne geißelt und anderen vorhält. Da ist alles wie weggeblasen. Von der Kritik am Konsumrausch angefangen, über Nachhaltigkeit bis hin zu Umweltbelastung und Ausbeutung von Menschen und Ressourcen, die wir mit unserem Kaufverhalten verursachen. Da herrscht Schnäppchenjagd, bei der es nur um eins geht - billig, billig, billig.
Was jährlich rund um den Black Friday zu erleben ist, erleben wir in vielen anderen Bereichen auch. Man tut, als gäbe es kein Morgen. Man schaltet die Vernunft aus, vergisst die Bedenken und die Sorgen, man pfeift auf die Verantwortung und auf alles, von dem man gerne vorgibt, einem so viel wert zu sein und was man so gerne von anderen fordert. Das Auto lässt kaum jemand stehen, unter drei bis vier Urlaubsreisen im Jahr scheint es kaum mehr jemand zu tun und das mit der Flugscham ist höchst relativ. Fliegen ist wieder ganz normal und die Prognosen zeigen steil nach oben. Lebensmittel kauft man nach dem Preis. Die Kleiderkästen sind nach wir vor übervoll, vorzugsweise mit Billiggewand, das irgendwo in einer armen Ecke der Welt, unter erbarmungswürdigen Bedingungen und um einen Bettel zusammengenäht wird. Und gar nicht zu reden von der Plastikflut, die die Welt schon langsam zu ersticken droht.
Überall wird viel geredet -und die Fortschritte bleiben dennoch sehr überschaubar, wenn es sie denn überhaupt gibt. Das Gute, auch das Erstrebenswerte, setzt sich nur schwer durch. Verantwortungsvoller Konsum? Ressourcenschonung? Abfallvermeidung? Rücksicht auf die Umwelt? Immer noch viel zu oft Fehlanzeige. Die Fortschritte, das zu ändern, sind überschaubar. Die Politik kämpft gegen Windmühlen. Und das nicht nur, weil sie, wie man gemeinhin meint, unfähig ist.
Die Gründe mögen vielfältig sein. Einer ist wohl, dass wir oft keine Scheu haben, Wasser zu predigen und Wein zu trinken. Man ist immer schnell mit Erklärungen bei der Hand, wenn es darum geht zu erläutern, warum Vorsätze und Handeln oft so weit auseinanderklaffen. Das gilt im Privaten, das gilt aber und vor allem auch in der Wirtschaft. Dort haben es sich viele Unternehmungen längst zu eigen gemacht, daraus ein Geschäftsmodell zu machen. Auf der eine Seite vermittelt man vorzugsweise in der Werbung den Eindruck, für nichts als Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Verantwortung für Mensch und Natur zu handeln, während man auf der anderen Seite oft keine Scheu hat, genau das Gegenteil zu tun. Das beginnt im Lebensmittelhandel, geht über die Verpackungs-und Autoindustrie bis hin zur Ausgestaltung internationaler Handelsbeziehungen.
Freilich muss es nicht immer Nachlässigkeit oder gar Bosheit sein, warum man sich oft so schwer tut, Vorsätze mit dem tatsächlichen Handeln in Einklang zu bringen. Gerade rund um den Black Friday weiß der Handel ein Lied davon zu singen. Während die einen die übergroße Konkurrenz und die Rabattschlacht beklagen, sagen andere, der Black Friday sei für sie alternativlos, um im Geschäft zu überleben. Den alljährlichen Tanz um die Preise zu verweigern sei für ihn wie die Wahl "zwischen Pest und Cholera", wird dieser Tage ein Unternehmer in einer Zeitung zitiert. Für viele ist so ein Tag auch eine Chance, und sei es nur die, mit hohen Rabatten neue Kunden zu gewinnen.
Für viele freilich ist es eine zusätzliche Belastung. Und das nicht nur im Handel. Glaubt man der Post, stehen den Briefträgerinnen und Briefträgern im Land bis Weihnachten noch einige Tage bevor, an denen sie rund eine Million Pakete zustellen müssen.
Was jährlich rund um den Black Friday zu erleben ist, erleben wir in vielen anderen Bereichen auch. Man tut, als gäbe es kein Morgen. Man schaltet die Vernunft aus, vergisst die Bedenken und die Sorgen, man pfeift auf die Verantwortung und auf alles, von dem man gerne vorgibt, einem so viel wert zu sein und was man so gerne von anderen fordert. Das Auto lässt kaum jemand stehen, unter drei bis vier Urlaubsreisen im Jahr scheint es kaum mehr jemand zu tun und das mit der Flugscham ist höchst relativ. Fliegen ist wieder ganz normal und die Prognosen zeigen steil nach oben. Lebensmittel kauft man nach dem Preis. Die Kleiderkästen sind nach wir vor übervoll, vorzugsweise mit Billiggewand, das irgendwo in einer armen Ecke der Welt, unter erbarmungswürdigen Bedingungen und um einen Bettel zusammengenäht wird. Und gar nicht zu reden von der Plastikflut, die die Welt schon langsam zu ersticken droht.
Überall wird viel geredet -und die Fortschritte bleiben dennoch sehr überschaubar, wenn es sie denn überhaupt gibt. Das Gute, auch das Erstrebenswerte, setzt sich nur schwer durch. Verantwortungsvoller Konsum? Ressourcenschonung? Abfallvermeidung? Rücksicht auf die Umwelt? Immer noch viel zu oft Fehlanzeige. Die Fortschritte, das zu ändern, sind überschaubar. Die Politik kämpft gegen Windmühlen. Und das nicht nur, weil sie, wie man gemeinhin meint, unfähig ist.
Die Gründe mögen vielfältig sein. Einer ist wohl, dass wir oft keine Scheu haben, Wasser zu predigen und Wein zu trinken. Man ist immer schnell mit Erklärungen bei der Hand, wenn es darum geht zu erläutern, warum Vorsätze und Handeln oft so weit auseinanderklaffen. Das gilt im Privaten, das gilt aber und vor allem auch in der Wirtschaft. Dort haben es sich viele Unternehmungen längst zu eigen gemacht, daraus ein Geschäftsmodell zu machen. Auf der eine Seite vermittelt man vorzugsweise in der Werbung den Eindruck, für nichts als Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Verantwortung für Mensch und Natur zu handeln, während man auf der anderen Seite oft keine Scheu hat, genau das Gegenteil zu tun. Das beginnt im Lebensmittelhandel, geht über die Verpackungs-und Autoindustrie bis hin zur Ausgestaltung internationaler Handelsbeziehungen.
Freilich muss es nicht immer Nachlässigkeit oder gar Bosheit sein, warum man sich oft so schwer tut, Vorsätze mit dem tatsächlichen Handeln in Einklang zu bringen. Gerade rund um den Black Friday weiß der Handel ein Lied davon zu singen. Während die einen die übergroße Konkurrenz und die Rabattschlacht beklagen, sagen andere, der Black Friday sei für sie alternativlos, um im Geschäft zu überleben. Den alljährlichen Tanz um die Preise zu verweigern sei für ihn wie die Wahl "zwischen Pest und Cholera", wird dieser Tage ein Unternehmer in einer Zeitung zitiert. Für viele ist so ein Tag auch eine Chance, und sei es nur die, mit hohen Rabatten neue Kunden zu gewinnen.
Für viele freilich ist es eine zusätzliche Belastung. Und das nicht nur im Handel. Glaubt man der Post, stehen den Briefträgerinnen und Briefträgern im Land bis Weihnachten noch einige Tage bevor, an denen sie rund eine Million Pakete zustellen müssen.
Meine Meinung - Raiffeisenzeitung, 5. Dezember 2024
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen