Dienstag, 28. Mai 2013
Bauern wollen investieren
5,5 Mrd. Euro in zwei Jahren geplant – Übergangslösung für Förderungen nötig
HANS GMEINER Linz (SN). In der heimischen Landwirtschaft ist die Stimmung offenbar viel besser als in anderen Wirtschaftszweigen und bei den Konsumenten. Von den Diskussionen rund um die Agrarreform der EU und allfälligen Kürzungen der Fördergelder lassen sich die Landwirte nicht irritieren. Laut einer vom Bauernbund in Auftrag gegebenen Umfrage des Linzer market-Instituts wollen sie heuer und im kommenden Jahr insgesamt bis zu 5,5 Milliarden Euro investieren. Das wären rund zehn Prozent mehr als in den vergangenen Jahren. „Während man sich insgesamt um die Landwirtschaft Sorgen macht, ist man für die eigenen Höfe optimistisch“, sagt market-Chef Werner Beutelmeyer. „69 Prozent der Bauern planen Investitionen, so viel wie noch nie.“
Die Bauern wollen vor allem die Tierhaltung modernisieren und die Ställe ausbauen. Dazu trägt maßgeblich bei, dass die Bauern nach den langen Diskussionen im Vorjahr nun wissen, wie es in der Haltung von Zuchtsauen weitergeht. Auch für die Modernisierung des Maschinen-und Fahrzeugparks wollen die Bauern Geld in die Hand nehmen.
Hilfe von öffentlichen Stellen gibt es freilich derzeit dafür nicht. Die Fördertöpfe für Investitionen in der laufenden EU-Budgetperiode sind leer. Dass sich daran heuer noch etwas ändert, ist nicht anzunehmen. Die Verhandlungen zur EU-Agrarreform sind in Verzug. Bauernbundpräsident Jakob Auer drängt daher auf eine Übergangslösung. „Mit 1. Jänner 2014 muss es möglich sein, wieder Anträge auf Investitionsförderung zu stellen. Das soll den Bauern Sicherheit geben.“ Schließlich gehe es dabei nicht nur um die Bauern, betont Auer. 530.000 Arbeitsplätze hängen seinen Angaben zufolge an der Landwirtschaft, rund 140.000 davon in vor- und nachgelagerten Bereichen.
Salzburger Nachrichten - Wirtschaft, 28. Mai 2013
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