Die Bauern stehen unter Druck. Dabei floss in den vergangenen Jahren so viel Geld wie nie zuvor auf die Höfe – und der Milchpreis ist hoch wie selten zuvor.
Hans GmeinerSalzburg. Von mehr als 500 Millionen Euro, die zusätzlich zu den Ausgleichszahlungen in den vergangenen Jahren als Entlastung an heimische Landwirte flossen, war die Rede und von mehr als 100 Maßnahmen, die für „die Bäuerinnen und Bauern“ auf den Weg gebracht wurden. Der traditionelle Herbstauftakt des Bauernbundes mit Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, Bauernbundpräsident Georg Strasser und Josef Moosbrugger, dem Präsidenten der Landwirtschaftskammer Österreich, auf der Messe AgroTier in Wels am Freitag stand ganz im Zeichen des Wahlkampfs. „Wir haben viel erreicht“, sagten die drei unisono. Bei den Bauern ist dennoch nicht alles eitel Wonne und die Unruhe ist nicht zu übersehen.
In der Tierhaltung sorgt seit Wochen die Umstellung der Molkereien auf das Tierwohlsiegel der AMA für Unruhe und zuweilen heftige Diskussionen. Die Bauern haben Angst, auf den Mehrkosten sitzen zu bleiben. Auch wenn das Gros der Bauern Ja zu den neuen Regeln sagt, ohne die vor allem im wichtigsten Exportmarkt Deutschland keine Milch mehr verkauft werden kann, weigern sich einige wenige sehr lautstark dagegen. Sie wollen nicht akzeptieren, dass sie für Milch, die nicht nach diesen Kriterien erzeugt wird, deutliche Preisabschläge hinnehmen sollen. Sogar die Gründung einer eigenen bäuerlichen Liefergemeinschaft steht im Raum. Dabei ist der Bauernmilchpreis mit rund 50 Cent pro Kilogramm hoch wie kaum je in den vergangenen Jahren.
Das Thema Tierwohl sorgt auch bei Schweinehaltern für dicke Luft. Dort hofft man immer noch auf eine längere Frist für die Umstellung von Vollspaltenböden auf tierfreundlichere Varianten.
In einer hartnäckigen Krise stecken die Biobauern. Angebot und Nachfrage passen nicht zusammen. Im Handel wird Bioware oft billiger als vergleichbare konventionell erzeugte Ware angeboten. Damit nicht genug, sieht sich auch Bio Austria, der größte Verband der Biobauern, mit Vorwürfen konfrontiert, durch Importgenehmigungen zu niedrigen Preisen insbesondere bei Soja und Mais beigetragen zu haben. Immerhin zeigt sich neuerdings in manchen Segmenten eine Trendwende auf den Märkten.
Zum Unmut der Landwirte trägt auch bei, dass es auf den offenen Baustellen der Agrarpolitik kaum Fortschritte gibt. Die Bürokratie ist und bleibt ein Dauerthema. Pläne wie die Entwaldungsverordnung oder das Gesetz zur Renaturierung befeuern die Sorgen auf den Höfen.
Und keinerlei Fortschritt gibt es auch bei der Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln in der Gastronomie. Ganz im Gegenteil. Seit dem letzten Vorstoß der Bauern vor dem Sommer sind die Fronten verhärtet wie nie zuvor.
In der Tierhaltung sorgt seit Wochen die Umstellung der Molkereien auf das Tierwohlsiegel der AMA für Unruhe und zuweilen heftige Diskussionen. Die Bauern haben Angst, auf den Mehrkosten sitzen zu bleiben. Auch wenn das Gros der Bauern Ja zu den neuen Regeln sagt, ohne die vor allem im wichtigsten Exportmarkt Deutschland keine Milch mehr verkauft werden kann, weigern sich einige wenige sehr lautstark dagegen. Sie wollen nicht akzeptieren, dass sie für Milch, die nicht nach diesen Kriterien erzeugt wird, deutliche Preisabschläge hinnehmen sollen. Sogar die Gründung einer eigenen bäuerlichen Liefergemeinschaft steht im Raum. Dabei ist der Bauernmilchpreis mit rund 50 Cent pro Kilogramm hoch wie kaum je in den vergangenen Jahren.
Das Thema Tierwohl sorgt auch bei Schweinehaltern für dicke Luft. Dort hofft man immer noch auf eine längere Frist für die Umstellung von Vollspaltenböden auf tierfreundlichere Varianten.
In einer hartnäckigen Krise stecken die Biobauern. Angebot und Nachfrage passen nicht zusammen. Im Handel wird Bioware oft billiger als vergleichbare konventionell erzeugte Ware angeboten. Damit nicht genug, sieht sich auch Bio Austria, der größte Verband der Biobauern, mit Vorwürfen konfrontiert, durch Importgenehmigungen zu niedrigen Preisen insbesondere bei Soja und Mais beigetragen zu haben. Immerhin zeigt sich neuerdings in manchen Segmenten eine Trendwende auf den Märkten.
Zum Unmut der Landwirte trägt auch bei, dass es auf den offenen Baustellen der Agrarpolitik kaum Fortschritte gibt. Die Bürokratie ist und bleibt ein Dauerthema. Pläne wie die Entwaldungsverordnung oder das Gesetz zur Renaturierung befeuern die Sorgen auf den Höfen.
Und keinerlei Fortschritt gibt es auch bei der Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln in der Gastronomie. Ganz im Gegenteil. Seit dem letzten Vorstoß der Bauern vor dem Sommer sind die Fronten verhärtet wie nie zuvor.
Salzburger Nachrichten - Wirtschaft, 7. September 2024
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