Donnerstag, 6. Mai 2021

GVO-Freiheit Kriterium für AMA-Gütesiegel

Man habe die „Zeichen der Zeit erkannt“, sagen die Bauern.

Wien. Das AMA-Gütesiegel für Schweinefleisch hat eine Lücke, die zuletzt für immer heftigere Kritik sorgte. Man wirbt zwar mit dem eingängigen Slogan „Geboren, aufgezogen und geschlachtet in Österreich“, wenn nach Gentechnik-Freiheit des Futters gefragt wurde, wurde man aber schnell einsilbig. Denn Sojaschrot, wichtigster Bestandteil in der Futterration von Schweinen, kommt meist aus Südamerika. Und nicht nur das, er wird auch meist aus gentechnisch verändertem Soja erzeugt.

Damit soll nun Schluss sein. GVO-freie Fütterung soll jetzt ein neues Gütesiegel-Kriterium werden. Soja dafür soll vorwiegend aus Europa kommen. Aufbauend auf dem Basis-Gütesiegel, das künftig auch höhere Standards verlangen soll, soll es zwei zusätzliche Siegel mit Tierwohl und biologischer Erzeugung als Schwerpunkt geben. Einen Zeitplan für die Umsetzung gibt es noch nicht. „Wir haben die Zeichen der Zeit erkannt und sind bereit, einige Schritte vorwärts zu machen“, sagte Mittwoch Georg Strasser, Präsident des ÖVP-Bauernbunds. Er verlangte aber eine Abdeckung der Mehrkosten, die er mit bis zu zehn Euro je Tier bezifferte. Bei den Schweinemästern ist die Aufregung groß. Die Gespräche sind nicht abgeschlossen. gm

Salzburger Nachrichten - Wirtschaft, 6. Mai 2021

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