Freitag, 18. Mai 2012
Gemüse liegt im Trend
Während der Fleischkonsum stagniert, steigt der Verbrauch von Gemüse in Österreich seit Jahren deutlich an.
HANS GMEINER Eferding (SN). Gabi Wild-Obermayr strahlt übers ganze Gesicht. „Der erste Freilandsalat im Frühling weckt die Sinne“, sagt die Obfrau der oö. Obst- und Gemüseproduzenten. „Das ist jedes Jahr wieder etwas ganz Besonderes.“ Immer mehr Österreicherinnen und Österreichern geht es wie ihr. „Der Pro-Kopf-Verbrauch bei Salat liegt bei 9,3 Kilogramm pro Jahr, Tendenz steigend“, sagt Günter Griesmayr, Chef der Agrarmarkt Austria (AMA). Die größten Salatesser des Landes sind die Salzburger, die beliebtesten Arten sind Eis- und Häuptelsalat und Chinakohl. Wie bei anderen Lebensmitteln schätzen die Konsumenten auch bei Salaten die küchenfertige Aufbereitung immer mehr. Der Absatz geschnittener Blattsalate hat sich in den vergangenen Jahren verdoppelt und macht bereits fünf Prozent der heimischen Jahresproduktion von 47.000 Tonnen aus. Während der Fleischkonsum seit Jahrzehnten bei rund 65 Kilogramm pro Kopf stagniert, wuchsen nicht nur der Salat-, sondern der Gemüseverbrauch insgesamt stetig. Verzehrten die Österreicher Mitte der 1990er-Jahre pro Kopf und Jahr noch 85 Kilogramm Gemüse, sind es derzeit schon 110 Kilogramm. Favorit sind mit großem Abstand Paradeiser, es folgen Paprika, Zwiebeln und Gurken.
Vom arbeitsaufwendigen und wegen der oft leichten Verderblichkeit der Ware wirtschaftlich riskanten Gemüsebau leben in Österreich rund 1900 Bauern und 1400 Gartenbaubetriebe. Sie bewirtschaften etwa 16.000 Hektar (fast 15 Prozent davon bio). Die Jahresproduktion liegt in der Regel knapp unter 600.000 Tonnen. Wenn das Wetter passt, können es allerdings wie im Vorjahr auch mehr als 700.000 Tonnen sein.
Wichtigste Sparte ist mit großem Abstand die Zwiebelproduktion (200.000 Tonnen). Sie wuchs ebenso wie die Karottenproduktion (109.000 Tonnen) kräftig. Dahinter kommen Kraut (65.000 Tonnen), Paradeiser (50.000 Tonnen) und Salat. Dabei gibt es freilich stets Veränderungen. „Derzeit kehrt Knoblauch auf die österreichischen Gemüsefelder zurück“, sagt Stefan Hamedinger von der Landwirtschaftskammer Oberösterreich. „Bierrettich hingegen wird deutlich weniger.“
Salzburger Nachrichten, Wirtschaft 18. Mai 2012
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