Gmunden (SN-gm). „2011 war ein sehr gutes Jahr für uns“, sagt Michael Waidacher, Geschäftsführer der Gmundner Molkerei, der Nummer drei unter den heimischen Milchverarbeitern. „Das Ergebnis liegt deutlich über dem Branchenschnitt.“ Der Umsatz legte um gut sechs Prozent auf 180 Mill. Euro zu. Die Exportquote liegt bei 45 Prozent. Auf der Kundenliste stehen nicht nur Abnehmer aus Österreichs Nachbarländern, sondern auch Staaten wie Rumänien, Libyen und der Irak. „Erst vor Kurzem ging eine Probelieferung mit H-Milch nach China“, sagt Waidacher. Das macht Appetit auf mehr. Insbesondere bei Käse und H-Milch, die es neuerdings auch laktosefrei gibt, sieht Waidacher Chancen. 25 Mill. Euro investiert die Molkerei derzeit am Standort Gmunden in den Ausbau der Produktion in diesen Sparten. „Damit schaffen wir auch die Voraussetzungen für eine Zusammenlegung der derzeit drei Standorte“, sagt Waidacher.
Insgesamt verarbeitete die Gmundner Molkerei im Vorjahr 305
Mill. Kilogramm Milch. 267 Mill. Kilogramm kamen von den eigenen Lieferanten.
Heuer werden es mehr sein. Von den rund 100 Milchbauern aus dem Ennstal, die im
Vorjahr zu „Freie Milch Austria“ wechselten, sind im April wieder 60
zurückgekommen. „Sie bekommen den gleichen Milchpreis und haben sich
verpflichtet, drei Jahre an uns zu liefern“, erläutert Waidacher. Grund für die
Rückkehr sind die niedrigen Preise der „Freien Milch“, die aus der IG-Milch
entstand und ihre Ware am freien Markt verkauft, der derzeit von Überschüssen
geprägt ist. Dazu kommen Gerüchte über die wirtschaftliche Situation des
Unternehmens. „Da ist nichts dran“, sagt Ernst Halbmayr, Eigentümer der „Freien
Milch“. „Wir werden eine vernünftige Bilanz legen.“ Auch in Salzburg ist für 40
„Freie Milch“-Lieferanten der Wechsel ein Thema.
Salzburger Nachrichten Wirtschaft, 11. Mai 2012
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