Freitag, 19. Mai 2023

Agrana drehte das Ergebnis

Erstmals seit fünf Jahren gab es bei Zucker wieder schwarze Zahlen.

Hans Gmeiner

Wien. Im Vorjahr verpatzte der Ukraine-Krieg noch die Agrana-Bilanz, im Geschäftsjahr 2022/23 kehrte der heimische Frucht-, Stärke- und Zuckerkonzern wieder in die Gewinnzone zurück. Selbst eine 90-Mill.-Euro-Wertberichtigung in der ansonsten gut laufenden Fruchtsparte im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg und wegen massiv gestiegener Kapitalkosten steckte man weg. Das Konzernergebnis drehte nach dem Minus von 12,2 Mill. Euro 2021/2022 im abgelaufenen Geschäftsjahr wieder auf ein Plus von 24,7 Mill. Euro nach Steuern. Dazu trug erstmals nach fünf Jahren auch wieder die Zuckersparte mit einem Ebit-Überschuss von 46,6 Mill. Euro bei.

Der Gesamtumsatz des weltweit tätigen 8700-Mitarbeiter-Konzerns lag im abgelaufenen Geschäftsjahr (31. März) mit 3,673 Mrd. Euro um 25,4 Prozent über dem vorangegangenen Jahr. Wichtigste Sparte mit einem Umsatz von 1,4 Mrd. Euro (plus 18,4 Prozent) ist nach wie vor der Fruchtbereich, gefolgt von der Sparte Stärke mit knapp 1,3 Mrd. (plus 28 Prozent) und Zucker mit 861 Mill. Euro (plus 34,6 Prozent). Am profitabelsten ist die Sparte Stärke, die auch als besonders zukunftsträchtig gilt.

Über die Wende in der Agrana-Bilanz dürfen sich auch die Aktionäre freuen. Statt der 0,75 Euro je Aktie solle es heuer 0,90 Euro je Aktie als Dividende geben.

„Das abgelaufene Jahr zeigte, dass wir auf einem guten Weg sind“, sagt Agrana-Vorstandschef Markus Mühleisen. In diesem Jahr will der börsenotierte Konzern die Investitionen auf 150 Mill. Euro erhöhen. Dazu zählt auch die kürzlich angekündigte 23-Mill.-Investition in eine neue Trocknungsanlage im Stärkewerk Gmünd. 16 Prozent des geplanten Investitionsvolumens gehen in Maßnahmen zur Emissionsreduktion.

Die Produktion in Russland will man vorerst weiter aufrechterhalten. Im Hinblick auf die Nahrungsmittelversorgung der Menschen in Russland sei es nach wie vor richtig, dort zu bleiben, sagt Mühleisen. „Aber das kann sich morgen ändern.“

Salzburger Nachrichten - Wirtschaft, 19. Mai 2023

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